Fortschrittliches End-of-Life-Management bei GEA

Das Ende des Lebenszyklus einer Maschine bedeutet nicht das Ende ihrer Nützlichkeit. Mit einem durchdachten End-of-Life-Management verbessert das Unternehmen nicht nur seine Umweltbilanz, sondern leistet auch bedeutenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Ein strategisches Vorgehen gibt ausgedienten Maschinen und ihren Teilen neuen Wert.

GEA SFT Service

End-of-Life-Management: ein Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft

Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung der Ozeane – diese Symptome eines rücksichtslosen Umgangs mit Ressourcen verdeutlichen die Dringlichkeit, unseren Ressourcenverbrauch zu überdenken. Zirkuläre Ansätze bieten hierbei eine wichtige Möglichkeit, Produktions- und Verbrauchprozesse wieder in ein planetares Gleichgewicht von Erzeugung, Wiederverwendung und Erneuerung zu bringen. Ein grundlegendes Umdenken ist nötig, um systemische Veränderungen voranzutreiben.  

GEAs End-of-Life-(EOL-)Management basiert auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und umfasst Reduktion, Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling. Durch die Fokussierung auf sowohl Prozesse als auch Geschäftsmodelle, die nachhaltiges Wirtschaften fördern, richtet das Unternehmen seine gesamte Wertschöpfung darauf aus, Produktlebenszyklen zu verlängern und den Verbrauch primärer Rohstoffe zu reduzieren. Indem GEA zirkuläre Strategien wie Wartung, Aufwertung, Reparaturen und Recycling implementiert und sich auf zirkuläres Produktdesign konzentriert, wandelt es traditionelle lineare Wertschöpfungsprozesse lineare Wertschöpfung in ein Cradle-zu-Cradle-Prinzip um.

Umsetzung des End-of-Life-Managements

GEA verfolgt einen strukturierten Ansatz für das erfolgreiche End-of-Life-Management, der mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und Bewertung der Maschinen nach Typ, Wert, Gewicht und Leistung beginnt. Basierend darauf werden die geeignetsten Entsorgungs- oder Recyclingmethoden ausgewählt, abhängig vom Zustand und Wert der Maschine:

  1. Teile-Reparatur bzw. -Wiederverwendung: Entsprechende Teile werden auf Weiterverwendung geprüft und bei Eignung zur Reparatur und Wiederaufbereitung ausgewählt und im Anschluss gekennzeichnet.
  2. Produkt-Reparatur bzw. -Wiederverwendung: Maschinen, die für eine zweite Nutzungsdauer geeignet sind, werden repariert und aufbereitet.
  3. Recycling: Maschinen, die sich nicht mehr reparieren oder wiederverwenden lassen, werden recycelt.

Kundenvorteile durch effektives End-of-Life-Management 

Ein effektives End-of-Life-Management ist entscheidend, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu fördern und den Kunden Mehrwert durch eine längere Nutzungsdauer und den besseren Ressourceneinsatz zu bieten. GEA setzt auf kontinuierliche Verbesserungen und innovative Strategien, um sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele zu erreichen.

Die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit aller Schritte machen die Entsorgung oder Wiederverwendung der Maschinen transparent. Dadurch werden gesetzliche Vorschriften und Standards sichergestellt und das Risiko von Umweltbelastungen verringert. Ein effektives EOL-Management gewährleistet, dass die aus dem Kreislauf ausgeschiedenen Teile einem Qualitätsstandard entsprechen und dies nachvollziehbar dokumentiert wird.

Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis

GEA hat bereits mehrere Initiativen zur Umsetzung des End-of-Life-Managements gestartet, die sowohl den Kunden als auch der Umwelt zugutekommen:

SFT

GEA Division Separation & Flow Technologies

"Hero for Hero" Initiative

Mit der "Hero for Hero" Initiative hat GEA seit 2022 ein erfolgversprechendes Projekt zur Kreislaufwirtschaft implementiert. GEA bietet an, Separatoren und Dekanter, die älter als 20 Jahre sind, zurückzukaufen und gegen effizientere Modelle auszutauschen. Dies ist eine echte Win-win-win-Situation, denn Kunden, GEA und besonders die Umwelt profitieren. Während die Kunden mit einer neuen, effizienteren Maschine ressourcensparender produzieren, übernimmt GEA die alten Maschinen in den EOL-Managementprozess. Dort wird geprüft, ob sie generalüberholt als Austausch- bzw. Gebrauchtmaschinen wieder in den Markt kommen, ob sie zerlegt und als Austauschteile verwendet oder ob sie verschrottet werden und das Material einer neuen Produktion zugeführt wird. Zurückgenommen werden im Einzelfall sogar auch Fremdfabrikate.

Aufgesetzt auf die Tauschaktion bringt das Condition Monitoring Kunden für neue Maschinen einen Zusatznutzen. Diese Kontrollfunktion sorgt dafür, dass die Maschinen selbständig auf fällige Service- und Wartungsarbeiten hinweisen, bevor der Verschleiß zu teuren und materialaufwendigen Reparaturen führen könnte.

"Mit der 'Hero for Hero' Initiative können unsere Kunden alte Separatoren und Dekanter zurückgeben und gegen effizientere Modelle austauschen. Der Kunde erhält diesen Service aus einer Hand – und wir leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.“

Stefan Pecoroni,Vice President Sustainability, Process Technology & Innovation, SFT

Successful examples in practice

GEA Division Farm Technologies

Ein „Second Life“ für den Dairy Robot

Auch in der Division Farm Technologies setzt GEA erfolgreich Maßnahmen zur Implementierung des End-of-Life-Managements um. Die ,Dairy Service 2nd Life ‘-Initiative konzentriert sich auf die Wiederverwendung von Systemen wie z.B. dem Melkroboter oder von einzelnen Komponenten wie die TOF Kamera zur Zitzenerkennung.

Im Fall des Dairy Robot werden Altmaschinen aufbereitet und als Gebrauchtmaschinen wieder in den Markt gebracht. GEA-Händler kaufen die gebrauchten Melkroboter vom Kunden ab, die anschließend in GEA-eigenen Aufarbeitungszentren überholt werden. Aktuell betreibt GEA zwei dieser Refurbishment-Center in den Niederlanden und in Großbritannien, weitere sollen folgen. Durch die eigene Infrastruktur kann GEA selbstständig wiederaufbereiten und höchste Qualität seiner Gebrauchtmaschinen sichern. In der Regel regt GEA die Aufbereitung an. Inzwischen fragen auch Kunden vermehrt nach dieser Möglichkeit, um die Lebensdauer ihres bestehenden Systems zu verlängern.

Für den Vertrieb der Gebrauchtmaschinen hat GEA eine eigene digitale Vertriebsplattform entwickelt. Auf dieser können sich GEA-Händler untereinander verknüpfen, die Gebrauchtmaschinen anbieten und handeln. Zukünftig ist geplant, diese digitale Plattform auch für externe Händler weltweit zugänglich zu machen.

In den USA betreibt die Division Farm Technologies ein Programm um (alte) eingebaute Kameras durch eine neue Generation auszutauschen. Die Aufbereitung der alten Kameramodule erfolgt in Bönen, Deutschland. Diese werden anschließend als Gebrauchtprodukte wieder in den Markt gebracht.

Mit unserem Konzept der ,Dairy Service 2nd Life ‘-Initiative werden Altanlagen aus dem Feld zurückgenommen, überarbeitet und wieder als Gebrauchtanlagen in den Markt gebracht. Dadurch kann die Nutzungsdauer unseres Melkroboters signifikant verlängert werden. Durch die Aufbereitung und den Verkauf eines gebrauchten DairyRobot ermöglichen wir unseren Kunden eine kostengünstige Alternative, um ihre Betriebsabläufe effizienter zu gestalten." 

Christian Müller, Senior Director Sustainability, Farm Technologies

95 Prozent wiederverwendbar

Bis zu 95% der GEA Produkte und Teile können wiederverwendet oder recycelt werden. Die überwiegende Mehrheit unserer Produkte und Teile bestehen aus gut recycelbaren und wertvollen Materialien wie bspw. Edelstahl. Daher bietet ein geordnetes End-of-Life Management für GEA großes Potenzial. Es reduziert zum einen die Umweltbelastung erheblich, die sonst von der Gesellschaft als Allgemeinkosten getragen wird. Zum anderen birgt es auch ein wirtschaftliches Potenzial für neue Geschäftsmodelle, die auf Produktnutzen statt -verbrauch setzen. Teil dieses Nutzens ist die Dienstleistung des Recyclings: Rücknahme, Aufwertung, Wiederverwendung.

Chancen eines  End-of-Life-Managements:

Umweltauswirkungen:

  • Verringern Abfallmengen durch Wiederverwendung und Recycling.
  • Schonen natürliche Ressourcen durch die Wiederaufbereitung von Materialien.
  • Reduzieren den ökologischen Fußabdruck.

Wirtschaftliche Aspekte:

  • Reduzierung der Entsorgungskosten durch effiziente Recycling- und Wiederverwendungsprozesse
  • Förderung der Ressourceneffizienz und Reduzierung der Betriebskosten.
  • Einsparung von Kosten durch Wiederverwendung von Materialien und Komponenten.
  • Potenzielle Einnahmen durch den Verkauf recycelter Materialien und wiederaufbereiteter Maschinen.

Gesetzliche Anforderungen und Compliance:

  • Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie der Erfüllung nationaler und internationaler Umweltstandards und Zertifizierungen.
  • Förderung der Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

 

Risiken durch ungeregelte End-of-Life-Strategien:

Umweltauswirkungen:

  • Können bei unsachgemäßer Entsorgung Umweltschäden verursachen.
  • Birgt somit das Risiko zur Verschmutzung von Böden und Gewässern.

Wirtschaftliche Aspekte:

  • Hohe Entsorgungskosten.
  • Verlust von Materialien und Komponenten, die wiederverwendet werden könnten.

Gesetzliche Anforderungen und Compliance:

  • Zunehmende Verschärfung von Gesetzen und Vorschriften.
  • Notwendigkeit der Berücksichtigung von Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus.
  • Gefahr von Sanktionen bei Nichteinhaltung.

GEA setzt auf kontinuierliche Verbesserungen

Das fortschrittliche End-of-Life-Management von GEA trägt entscheidend dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Effizienz in der Agrar- und Nahrungsmitteltechnologie zu steigern. Durch die Wiederverwendung, Reparatur und das Recycling von Maschinenkomponenten fördert GEA nicht nur eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, sondern bietet auch wirtschaftliche Vorteile für seine Kunden. Diese strategischen Maßnahmen stärken die Position von GEA als führendes Unternehmen im Bereich nachhaltiger Technologien und demonstrieren die praktische Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Industrie.

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