Den Wandel Vorantreiben: Ingenieurinnen bei GEA

21. Juni 2024

A women engineer working in front of computer

GEAs Ingenieurinnen setzen wichtige Impulse und gehen mit gutem Beispiel voran. Mit innovativen Ideen bei der Konzeption von Anlagen, im Vertrieb und im Projektmanagement unterstützten sie unsere Kunden weltweit beim Umstieg auf eine nachhaltigere Produktion. Indem sie Barrieren überwinden und die eigenen Erfahrungen weitergeben, dienen sie als Inspiration für die nächste Generation junger Ingenieurinnen.


Beim Einkauf in einem Supermarkt in ihrer chinesischen Heimatstadt Shijiazhuang entdeckte Anne Han im Regal unlängst eine Milchmarke, die sie seit Kindertagen kennt – ein Anlass für die GEA-Produktingenieurin, darüber nachzudenken, wie viel sich in ihrem Leben seither verändert hat. Als junges Mädchen liebte sie Mathematik. Genau diese Leidenschaft – und das mit den Jahren erworbene Fachwissen – macht sie sich heute beruflich zunutze. „Zu sehen, wie meine Arbeit in praktische Lösungen einfließt, erfüllt mich mit Freude“, sagt sie. So wurde einer ihrer Entwürfe in einem schlüsselfertigen Projekt für den Bau und die Installation eines der größten Sprühtrockner zur Herstellung von Säuglingsnahrung in ganz China verwendet.
A woman engineer working at GEA

Anne Han am GEA-Produktionsstandort in Suzhou, China. Die Produktingenieurin ist seit 2013 bei GEA China (Bild: GEA).

Während des Studiums fasste Han den Entschluss, eine Laufbahn im Maschinenbau zu verfolgen. Sie brachte keinerlei technisches Vorwissen mit, aber ihre Liebe zu Zahlen und Formeln. „Als ich 2001 meinen Abschluss in mechanischer Konstruktion und Fertigung an der Hebei University of Science and Technology gemacht habe, war ich noch eine von sehr wenigen Frauen. Und auch zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn war das nicht anders. In meinem Team war ich sogar die einzige Frau“, erzählt sie. Doch die Zeiten ändern sich. Die Zahl weiblicher Ingenieure ist in den letzten rund zwanzig Jahren stetig gestiegen. Laut der Society of Women Engineers erreichte der Frauenanteil in diesem Beruf 2021 weltweit etwa 20 Prozent. Anne Han ist inzwischen seit elf Jahren bei GEA. Heute sind fast die Hälfte der Ingenieure in ihrem Team Frauen – ein deutlicher Beleg für den Wandel in der Branche. Dennoch sind Frauen im Ingenieurwesen immer noch deutlich in der Minderheit.

Zu sehen, wie meine Arbeit in praktische Lösungen einfließt, erfüllt mich mit Freude.

Anne Han

Produktingenieurin, GEA

Ihren Anfang nimmt diese ungleiche Verteilung schon lange vor dem Eintritt in den Arbeitsmarkt. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entsteht sie bereits in den prägenden Jahren der frühen Kindheit. Die Ergebnisse der PISA-Studie der OECD von 2022 zeigen, dass Mädchen häufig Bildungswege wählen, die zu schlechter bezahlten und als weniger prestigeträchtig geltenden Berufen führen. In mathematisch und naturwissenschaftlich ausgerichteten Berufen, die in der Regel bessere Verdienstmöglichkeiten bieten, sind Männer nach wie vor deutlich in der Überzahl. Bei den höheren Bildungsabschlüssen treten die geschlechterspezifischen Unterschiede sogar noch stärker zutage. So waren im Jahr 2021 nach Angaben der Europäischen Kommission von den Hochschulabsolventen der MINT-Fächer innerhalb der Europäischen Union nur knapp ein Drittel (32,8 Prozent) Frauen. Damit sich an dieser Situation etwas ändert, ist ein umfassender Ansatz unter Einbeziehung ganz verschiedener Stakeholder erforderlich. Dazu gehört auch, weibliche Vorbilder aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik stärker in den Fokus zu rücken. Ein solches Vorbild ist Carolina Andrade.
Mit kindlicher Neugier fing es an

Schon in jungen Jahren stellte sich Carolina Andrade, Projektmanagerin bei GEA Brasilien, gern vor, sie sei Ingenieurin. Sie entwarf ausgeklügelte Entwürfe für imaginäre Maschinen, mit denen sich köstliche Säfte herstellen ließen. Wer sie dazu inspirierte, ist nicht schwer zu erraten, wenn man weiß, dass ihre Mutter ebenfalls Ingenieurin bei GEA ist. Jedenfalls entstanden die Zeichnungen keineswegs rein zufällig. Die Mutter wollte ihrer kleinen Tochter die recht komplexe Welt ihres Berufs ganz bewusst näherbringen, indem sie ihre Tätigkeit mit so verlockenden Dingen wie Saft in Verbindung setzte. Diese spielerische Einführung in die Welt der Technik förderte die Neugier der kleinen Carolina und bildete die Grundlage für ihren späteren beruflichen Werdegang.

Mein jüngeres Ich wäre hellauf begeistert von der Ingenieurin, die ich heute bin.

Carolina Andrade

Projektmanagerin, GEA

„Technik war Teil meiner Kindheit“, erklärt Carolina Andrade. „In den Schulferien besuchte ich meine Mutter oft in ihrem Büro bei GEA. Ich habe mich immer auch auf die anderen Ingenieure gefreut, denen ich regelrecht Löcher in den Bauch gefragt habe. Sie nannten mich liebevoll das ‚wissbegierige‘ Kind“, erinnert sie sich lächelnd.
A women engineer working at GEA

Carolina Andrade ist Projektmanagerin und kam 2013 zu GEA Brasilien (Bild: GEA).

Als leidenschaftliche Verfechterin von Nachhaltigkeit entschied sich Andrade für ein Studium der Umwelttechnik an der Universidade Estadual Paulista in Brasilien. Nebenher sammelte sie praktische Erfahrungen in verschiedenen Maschinenbauunternehmen, darunter auch GEA. 2013 kam sie dann zu GEA Brasilien. Dort erkannte sie, welchen Beitrag Technik zum Schutz der Umwelt und zur Schonung von Ressourcen leisten kann – ob es beispielsweise um die Aufbereitung von Molke geht, die früher als reines Abfallprodukt galt, oder um die zentrale Funktion von Pumpen bei der Wasserrückgewinnung. Im Laufe der Jahre war sie an einer Reihe von technischen Projekten beteiligt, darunter Konzeption und Bau mehrerer Milchverarbeitungs- und Käseproduktionslinien. Wenn sie an ihre frühen Zeichnungen von Saftmaschinen zurückdenkt, sagt Andrade: „Mein jüngeres Ich wäre hellauf begeistert von der Ingenieurin, die ich heute bin.“

Ob Junge oder Mädchen: Alles ist möglich

Als Teenager hatte Annika Engman nicht vor, Ingenieurin zu werden. „Ich war mehr am Skifahren interessiert“, gibt sie schmunzelnd zu. Aber als sie Anfang zwanzig war, animierte sie ihr Vater zum Einstieg in den Familienbetrieb – eine elektromechanische Werkstatt, in der Pumpen und Getriebe verkauft und repariert wurden. Zu ihrer eigenen Überraschung entdeckte sie, dass die Arbeit mit Pumpen nicht nur interessant war, sondern richtig Spaß machte. Eine Zeit lang arbeitete Engman an der Seite ihres Vaters, ehe sie die Werkstatt verließ, um in anderen Unternehmen weitere Facetten des Berufs zu erkunden. 2023 schließlich trat sie bei GEA Schweden eine Stelle als Kundendienst- und Serviceingenieurin an.

A woman engineer working at GEA

Annika Engman ist seit 2023 Kundendienst- und Serviceingenieurin bei GEA Schweden (Bild: GEA).

„Mein Vater hat mir beigebracht, dass alles möglich ist. Egal, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist“, erinnert sich Engman. „Als er mich in unser Familienunternehmen holte, zeigte er mir damit, dass er an mich glaubte. Mein Vater ermutigte mich zum Kontakt mit den Kunden – die oftmals überrascht waren, wenn sich statt meines Vaters eine junge Frau um ihre Anliegen kümmerte.“ Diese wertvolle Erfahrung gibt Annika Engman nun ihrerseits an ihre elfjährige Tochter weiter. Alles ist möglich: ob bei Reparaturarbeiten am Familienauto – wo die junge Dame laut ihrer Mutter viel Geschick beweist – oder jedem anderen Wunsch, den sie für ihre Zukunft hegen könnte.

„Auch nach fast 30 Jahren in diesem Beruf bin ich noch immer fasziniert davon, wie sich die Technik ständig weiterentwickelt“, sagt Engman. „Nach meinem Abschluss als Ingenieurin für Marketing- und Betriebswirtschaft an der FörsäljningsAkademien Mölnlycke in Schweden habe ich nie aufgehört zu lernen. Das Aneignen von Wissen ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit; ich lerne durch Fortbildung ebenso wie durch den Austausch mit den Kollegen oder Kunden. Neugier und Freude am Lernen sind wichtige Voraussetzungen für den Ingenieursberuf. Nur so können wir innovative Lösungen entwickeln und den sich ändernden Marktanforderungen gerecht werden.“

Auch nach fast 30 Jahren in diesem Beruf bin ich noch immer fasziniert davon, wie sich die Technik ständig weiterentwickelt.

Annika Engman

Kundendienst- und Serviceingenieurin, GEA

Die nächste Generation fest im Blick

Wie Annika Engman weiß auch Carolina Andrade, wie wichtig es ist, Mädchen und jungen Frauen Selbstvertrauen zu vermitteln und sie zu ermutigen. Als Tochter einer der ersten Ingenieurinnen Brasiliens will sie dem Beispiel ihrer Mutter folgen und ihrerseits eine Vorbildfunktion einnehmen. Sie engagiert sich für künftige Generationen, indem sie weibliche Auszubildende bei GEA Brasilien als Mentorin betreut und Initiativen zum Abbau von Geschlechterstereotypen unterstützt. Anlässlich des Internationalen Frauentags hat sie Veranstaltungen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz organisiert – und sichergestellt, dass diese allen Interessierten offenstehen. „Geschlechtsspezifische Vorurteile lassen sich nur durch gemeinsame Bemühungen abbauen. Deshalb müssen wir auch unsere männlichen Kollegen in die Diskussion einbeziehen“, ist Andrade überzeugt.

Anne Han, Carolina Andrade, Annika Engman und alle anderen Ingenieurinnen bei GEA stehen für den Wandel in ihrem Beruf und den Branchen, in denen sie tätig sind. Indem sie Mädchen und jungen Frauen mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Wissen aktiv weitergeben, bereiten sie den Weg für noch mehr Vielfalt in der Ingenieursgemeinschaft – jetzt und in Zukunft.

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